Carl Ihrke

Carl Ihrke ( 1921 - 1983 ) war der wohl populärste Harburger Künstler der Nachkriegszeit und Liebling der regionalen Bevölkerung. Kein anderer hat eine vergleichbare Massenwirksamkeit im Süderelberaum erreicht. Sein starker Bezug auf Harburger Themen - die Reste der versinkenden 
historischen Bausubstanz in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts dokumentieren - traf den Nerv der Bevölkerung.

Jäger und Sammler historischer Harburger Bausubstanz

Ihrke arbeitete oft im Freien und war damit ein „öffentlicher Künstler“, ohne Berührungsängste und egozentrischer Arroganz. Fand ein Bild das Gefallen des Betrachters, so gab er es auch für ein Paar Mark oder gar umsonst weiter. Die spontane Begeisterung des „einfachen Mannes“ für seine Arbeiten waren ihm wichtiger, als der Kniefall vor dem Establishment.

 

Carl Ihrke – Harburger Schloss

Carl Ihrke – Harburger Schlossstr.

 

Der engagierte Jäger und Sammler historischer Harburger Bausubstanz führte auf seine Weise einen stillen Kampf gegen die harburginterne „Vernichtung des kulturellen Erbes“. ( siehe auch HEINO JAEGER ) Als Beispiel sei der Abriss des Renaissanceflügels des Harburger Schlosses genannt – gegen die heftigen Proteste der Harburger Bevölkerung.

1983 ist Carl Ihrke verstorben. Die Harburger haben ihren visuellen Chronisten und einen Teil des alten Harburg verloren. Der Nachlass Carl Ihrkes sollte Mahnung und Motivation für die kommenden Generationen sein, respektvoll mit dem eigenen kulturellen Erbe umzugehen.

 BIOGRAPHIE
  • 1921 geboren in Harburg.
  • Studium in Weimar.
    ( Bühnenbild, Malerei, Theater und Baugeschichte)
  • 1946 – 1950 Bühnenmalerei am Theater von Hans Fitze
  • 1950iger Jahre Aufenthalt in Paris.
  • bis 1983 zahlreiche Linol- / Holzschnitte, Kohlezeichnungen und Aquarelle.
    (starker Bezug auf Harburger Themen, die Reste der versinkenden historischen Bausubstanz dokumentieren.)
    Entwurf der Kirchenfenster St. Johannis
  • 1983 in Hamburg verstorben
  • 1984 Auf Grundlage von Entwürfen aus dem Nachlass Ihrkes gestaltet Hendrik-Andre Schulz den Fischbrunnen in der Kleinen Gasse (Lämmertwiete).
  • 2012 Ein Teil der Hermann-Maul-Straße im Harburger Zentrum wird in Carl-Ihrke-Straße umbenannt.

Carl Ihrke – Harburger Rathaus

Carl Ihrke – Harburg Sand

 

„Carl Ihrke war hauptsächlich als Grafiker aktiv. Seine mit dem Taschenmesser gearbeiteten Linolschnitte setzten sich oft mit Architektur auseinander. Sein Werk ist auch eine grafische Chronik des Wandels des Harburger Stadtbildes. Die Harburger Apotheke St. Georg veröffentlichte bis zu seinem Tod jährlich einen Ihrke-Kalender.“ [ Hamburger Abendblatt ]

St. Johannis Kirche

Bremer Str. 9, 21073 Hamburg

Die Fenster wurden nach Entwürfen von Carl Ihrke in Antikglas ausgeführt.

Hamburg-Harburg, St. Johannis Kirche, Carl Ihrke - Westfenster 2
By Dirtsc [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)],
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