Uta Falter-Baumgarten

Cover-Ausschnitt aus: Uta Falter-Baumgarten. Bronze und Terrakotta, Werkkatalog der plastischen Portraits

Uta Falter-Baumgarten

gehört zusammen mit Karl Hartung (1908–1967), Franz Hötterges (1912–1993), Jutta Bossard (1903–1996) und Alwin Blaue (1896–1958) zu den wichtigsten von Johann Bossard ausgebildeten Bildhauern.

Der Künstler und Professor für Bildhauerei Bossard (1874-1950) verwirklichte in der Lüneburger Nordheide ab 1911 seinen Traum von der Einheit von Leben und Kunst. Er errichtete über vier Jahrzehnte hinweg mit der Kunststätte Bossard ein Gesamtkunstwerk aus Architektur, Malerei, Bildhauerei, Mosaikkunst, angewandter Kunst und Gartengestaltung, das als eines der wenigen in Europa noch vollständig erhalten ist.

Uta Falter-Baumgartens Plastiken fügen sich in dieses kunstvolle Umfeld ein. Das Schaffen der Bildhauerin kreist um die menschliche Figur in ihren Facetten. Themen ihrer Arbeit sind der Mensch und organisch-vegetative Formen, vor allem in Bronze und Terrakotta. Großformatige Plastiken und Porträtköpfe schafft sie ebenso wie Bauplastiken oder auch kunsthandwerkliche Gegenstände wie Gefäße.

Ein äußerst reizvolles und liebenswertes Ergebnis ihrer Arbeit steht mit der „Kinderpyramide (Großstadtgören)“ in der Fußgängerzone in Harburg (1979).

Großstadtgören | Lüneburger Tor / Harburger Fußgängerzone
Foto: Jens Ullheimer

Biermann-Ratjen-Medaille 2013

Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler: „Mit der Verleihung der Senator-Biermann-Ratjen-Medaille an Uta Falter-Baumgarten würdigen wir das Werk einer Hamburger Künstlerin, die sich mit ihrem Schaffen über die Stadtgrenzen hinaus hohe Anerkennung erworben und sich damit auch um das Ansehen der Bildenden Kunst ihrer Heimatstadt verdient gemacht hat.

Uta Falter-Baumgarten wurde im April 2013 für ihre langjährigen und vielseitigen Verdienste als Bildende Künstlerin vom Senat der Freien und Hansestadt Hamburg mit der Biermann-Ratjen-Medaille für ihr langjähriges Engagement für die Kultur in Hamburg ausgezeichnet. Uta Falter-Baumgarten wurde 1924 in Hamburg-Harburg geboren. Sie hat von 1940-43 an der Hansischen Hochschule für bildende Künste in Hamburg und von 1943-44 an der Königlichen Akademie in Dresden Bildhauerei und grafisches Gestalten studiert. Sie erweiterte ihr künstlerisches Werk immer wieder, beispielsweise durch keramische Arbeiten und ab den 1970er Jahren durch Bronzeskulpturen für den öffentlichen Raum.

In Hamburg existieren an verschiedenen Stellen Arbeiten der Künstlerin: Zum einen befinden sich in der Fußgängerzone von Harburg seit 1979 die Bronzegruppe „Kinderpyramide /Großstadtgören“ und ( vermutlich ) im Harburger Stadtpark Außenmühle eine Kleine Bärenplastik im Schulgarten.

Zum anderen ist seit kurzem an zentraler Stelle auf dem Gelände der Internationalen Gartenschau die Bronzegruppe „Tanzende Schmetterlinge“ zu sehen, die seit 1987 an dem Bürgerhaus Wilhelmsburg zu Hause war. Darüber hinaus ist sie vor allem im norddeutschen Raum mit zahlreichen Arbeiten im öffentlichen und privaten Raum präsent, wie etwa seit 1981 mit sechs vollplastischen Terrakotta-Reliefs an einem historischen Gebäude in der Braunstraße in Lübeck und dem Wilhelm Bode-Denkmal in Egestorf (1997).

Harburger Stadtrelief im Innenhof des Harburger Rathausforums

Im Mai 2016 wurde die Verlagerung des Bronzereliefs aus dem Foyer des Harburger Rathauses abgeschlossen.

(Bild: Bezirksamt Harburg)

Das Harburger Stadtrelief hat einen neuen prominenten Standort im Außenbereich erhalten. Im Innenhof des Harburger Rathausforums kann es von Interessierten auch außerhalb der Öffnungszeiten des Harburger Rathauses angesehen werden.

Das Relief der Künstlerin Uta Falter-Baumgarten zeigt ein Modell der Altstadt Harburg um 1670. Es wurde am neuen Standort auf einem ca. 70 cm hohen Granitsockel aufgebracht. Das Gewicht des Sockels mit Relief beträgt etwa 2,1 Tonnen.


Vita Uta Falter-Baumgarten

Geboren (geb. 1924) und aufgewachsen in Hamburg – Harburg

Ausbildung

  • 1940 – 1943 Hochschule für bildende Künste Hamburg bei Prof. J. Bossard, Prof. H. L. Meyer, Prof. Czeschka
  • 1943 – 1944 Akademie Dresden, Prof. O. Rost
  • Seit 1964 Eigene Werkstatt in Hamburg-Harburg-Heimfeld

Ausstellungen – Auswahl – seit 2001

  • 2001 Künstlerclub Frankfurt
  • 2004 Kunststätte Bossard
  • 2007 Galerie der Sozietät, Graf von Westphalen Hamburg
  • 2012 Kunststätte Bossard
  • 2013 Verleihung der Biermann-Ratjen–Medaille der Hansestadt Hamburg für künstlerische und kulturelle Verdienste um Hamburg.

Arbeiten im öffentlichen Raum:

  • Harburger Stadtrelief im Innenhof des Harburger Rathausforums ( Das Bronzerelief zeigt ein Modell  der Altstadt Harburg um 1670 )
  • Kinderpyramide, Harburg
  • „Tanzende Schmetterlinge“ Wilhelmsburg
  • Lübeck, gemeinnütziger Bauverein, 6 Reliefs
  • Relief der Wilhelmsburger Eindeichungen seit 1560
  • Denkmal Pastor Bode Egestorf
  • Modell der Altstadt Harburg um 1670
  • Modell der Altstadt Rendsburg um 1700
  • Fischerbank Hamburg, Fuhlsbüttelerstraße
  • „Der durstige Fuchs“, Brunnen in Lübs, Mecklenburg-Vorpommern
  • Denkmal für den Gründer des Wildparks Nindorf Friedrich – W. von Krogh

„Mit 16 begann sie, in Hamburg Bildhauerei zu studieren, mit 20 ritt sie junge Pferde für das Militär, mit Ende 70 hatte sie noch ein eigenes Reitpferd und heute – mit 91 Jahren – macht die Hamburger Künstlerin Uta Falter-Baumgarten immer noch Kunst, Portraits, Plastiken und steht stundenlang mit den Gießern in der Bronzewerkstatt.“ [ Radio Bremen ]


KATALOG | Uta Falter-Baumgarten.
Bronze und Terrakotta

Mit einem Werkkatalog der plastischen Portraits.

Taschenbuch
112 Seiten
Herausgeber: Stiftung Kunststätte Bossard; 1. Edition (1. April 2012)
Sprache : Deutsch

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